Ihr Herz in guten Händen

Seit Mai 2024 steht unser Herzkatheterlabor in Offenbach zum Einsatz bereit. Wir bieten unseren Patienten hier ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
Bei der Arbeit im Herzkatheterlabor stehen für uns vor allem zwei Dinge im Mittelpunkt: Die Gesundheit des Patienten und die Qualität der Untersuchung. Wir wollen Ihnen eine optimale Behandlung aus einer Hand anbieten und können diese ambulant durchführen - eine stationäre Aufnahme, wie in Kliniken üblich, ist nicht notwendig.
Alle invasiven Eingriffe führen wir, wenn möglich über die Armarterie durch, so dass Sie am selben Tag wieder nach Hause gehen können. Sie können selbst mit dem Auto zur Untersuchung kommen und zurückfahren.

Der Katheter ist ein dünner, biegsamer Schlauch, der vorsichtig durch die Blutbahn ins Herz eingeführt wird.

Eine Herzkatheteruntersuchung bringt diagnostische Erkenntnisse, die durch andere Untersuchungsmethoden nicht zu erlangen sind. Die Herzkatheteruntersuchung ermöglicht ein genaues Bild vom Zustand der Herzkranzgefäße (Koronararterien) und den Herzkammern. Des Weiteren können Informationen über Engstellen der Herzkranzgefäße, die Pumpfunktion der Herzkammer und über andere Erkrankungen oder Entzündungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels erhalten werden.

Auch vor geplanten herzchirurgischen Eingriffen, wie zum Beispiel einer Bypass-Operation, führen wir Herzkatheter Untersuchungen durch.

Die Linksherzkatheter- Untersuchung wird mit großem Abstand am häufigsten bei uns durchgeführt, um die Herzkranzgefäße sichtbar zu machen. Bei den Linksherzkatheter-Untersuchungen haben sich die Zugänge über die Arterien im Handgelenk oder in seltenen Fällen in der Leistengegend und der Ellenbeuge bewährt.
Nachdem früher der überwiegende Teil der Herzkatheteruntersuchungen über den Leistenzugang erfolgte, ist mittlerweile die Handgelenksarterie die erste Wahl. Wissenschaftliche Auswertungen zeigen, dass das Risiko vor allem von nach Blutungen bei diesem Zugang geringer ist.

Zunächst kontrollieren wir, dass in der Zugangsregion keine lokalen Infektionen vorliegen. Dann wird die Stelle steril vorbereitet und mit einem Lochtuch abgeklebt. Nach einer lokalen Betäubung über eine sehr dünne Injektionsnadel folgte ein Stich in die Arterie mit einer etwas dickere Nadel, durch die ein dünner flexibler Draht in die Arterie eingeführt wird.

Über den Draht bringen die Kardiologen einen etwa 10 cm langen und 2mm dünnen Kunststoffschlauch, die so genannte Schleuse, ein. Diese Schleuse verfügt über ein integriertes Ventil, welches verhindert, dass Blut austritt, wenn der Katheter im Laufe der Untersuchung gewechselt werden muss.

Unter Durchleuchtungskontrolle (Röntgenkontrolle) führen wir den eigentlichen Herzkatheter über einen flexiblen, weichen Führungsdraht in das Blutgefäß ein. Das Einführen des Katheters selbst verursacht keinerlei Schmerzen, weil die Blutgefäße an ihrer Innenseite keine Schmerz leitenden Nerven aufweisen.

Bei allen Linksherzkatheter Untersuchung stellen die Kardiologen die Herzkranzarterien mittels Kontrastmittel dar. Diese Methode nennt der Mediziner Angiographie. Die Kontrastmittel basieren meist auf Jod-Substanzen und ersetzen für kurze Zeit den Blutfluss. Um die Kontrastmittel zügig ein spritzen zu können, entfernt der Kardiologe zuvor den Führungsdraht aus dem Katheter.

WICHTIG: Teilen sie uns mit, wenn Sie an einer Kontrastmittelallergie leiden!

Während die Kontrastmittel die Koronararterien durchfließen, können unsere Kardiologen mögliche Engstellen oder Verschlüsse erkennen und durch Röntgenaufnahmen festhalten.

Obwohl sich andere radiologische Verfahren, in den letzten Jahren stark weiterentwickelt haben, können diese Verengungen an den Herzkranzgefäßen nach wie vor ausschließlich durch die Corona Angiographie während einer Herzkatheteruntersuchung verlässlich beurteilt werden.

Wenn die Herzkatheteruntersuchung abgeschlossen ist, wird die Einstichstelle mittels eines Druckverbandes verschlossen. Nur diejenigen Patienten, bei denen wir Gefäße an der Leiste als Zugang gewählt haben, müssen dann noch einige Stunden liegen und sollten in den nächsten Tagen nichts Schweres heben. Auch sollten Sie circa eine Woche weder ein Bad nehmen noch Wasser lange einwirken lassen. Kurzes duschen ist ohne weiteres möglich.

Die reinen Herzkatheteruntersuchungen, bei denen auch die Herzkranzgefäße mittels Kontrastmittel untersucht werden (Koronarangiographie), dauern in der Regel unter 20 Minuten. Müssen wir Engstellen behandeln, dann kann dieser Eingriff unter Umständen auch über eine Stunde benötigen.

Die Herzkatheteruntersuchung, die rein aus diagnostischen Zwecken erfolgt, gilt als ausgesprochen sicheres Verfahren. Während der gesamten Untersuchung wird permanent der Herzrhythmus (via EKG) und die Sauerstoffsättigung des Blutes beobachtet. Ernste Komplikationen treten selten auf. Denkbar sind Blutergüsse an den Einstichstellen, denen wir durch sorgfältig angelegte Druckverbände und Vorsichtsmaßnahmen vorbeugen. Allergische Reaktionen auf ein gespritztes Kontrastmittel werden durch Medikamente rasch und effektiv behandelt. In extrem seltenen Fällen können Blutgefäße verletzt werden. Auch dass sich ein Blutgerinnsel löst und einen Gefäßverschluss, beispielsweise in Lunge oder Gehirn verursacht ist äußerst selten.

Für all diese seltenen Zwischenfälle existieren fertig ausgearbeitete Notfallpläne. Unsere gut geschulten Kardiologen ebenso wie die Pflegekräfte sind auf solche Notsituation vorbereitet.

Vor dem Eingriff dürfen Sie gerne ein Leichtes Frühstück zu sich nehmen. Bringen Sie sich für die Zeit nach der Untersuchung etwas zu lesen mit, während sie überwacht werden

Nach der Überwachungszeit bekommen Sie wenn notwendig ein Rezept oder weitere Unterlagen und Informationen über das weitere Vorgehen mit.

Die zuvor beschriebene Herzkatheteruntersuchung ermöglicht eine sich gleich anschließende Behandlung der Engstelle in den Koronararterien. Die Koronararterien werden mittels Ballon geweitet (Ballondilatation) und durch Gefäßstützen (Stents), die durch den Trägerballon an die Gefäßwand gepresst werden, stabilisiert und dauerhaft offen gehalten. Unsere  Stents, die wir einsetzen, setzen nach und nach Medikamente frei, um mögliche Gewebewucherungen zu vermeiden und somit den wiederhergestellten Gefäßquerschnitt zu erhalten.
Ein Stent ist eine Gefäßstütze aus Metall oder Kunstfasern, die in Gefäße eingesetzt wird, um sie zu stützen und offen zu halten. Meistens handelt es sich um ein röhrenförmiges, kleines Gittergerüst.

Ein möglichst optimaler Primärerfolg ist ein entscheidendes Kriterium für einen guten Langzeit-Verlauf. Die so genannte Restenose-Rate, also Rezidive mit erneuter Ausbildung von Stenosen an der gleichen Stelle (diese entstehen durch überschießendes Wachstum der Gefäßinnenhaut bei der Abheilung und durch Vernarbung innerhalb eines Zeitraums von 1 bis 6 Monaten), die u.U. eine erneute Dilatation erfordern, konnte so deutlich reduziert werden.

Wir verwenden die sogenannte Drug Eluting Stent (DES, beschichteter Metall-Stent)
Hier verwenden wir ausschließlich die neueste Generation von metallbeschichteten Stents mit denen eine Duale Thrombozytenaggregationshemmung (Doppelte Verdünnung) von nur einem Monat möglich ist. Ältere Stents brauchen 6-12 Monate.

Die fraktionierte Flussreserve (FFR) ist eine Methode zur Messung der hämodynamischen Wirksamkeit einer Engstelle an der Herzkranzarterien. Hierbei wir der Druck vor und hinter der Engstelle gemessen um so herauszufinden ob eine Engstelle behandelt werden muss oder nicht. Das Spektrum reicht bei uns von iFR über QFR bis hin zur FFR.

Der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) erlaubt über eine Herzkatheteruntersuchung das Einbringen eines kleinen Ultraschallkatheters in eine Herzkranzader. Dies wird bei bestimmten Fragestellungen benötigt und kann ohne Probleme bei uns in unserem Labor durchgeführt werden.

Ebenfalls führen wir ambulante Kardioversionen (elektrisch und medikamentös) durch. Hier wird mit Hilfe eines Stromimpulses eine Herzrhythmusstörung wieder in einen normalen Herzrhythmus umgewandelt. Für diese Untersuchung werden Sie in einen leichten Schlaf versetzt. Daher bitte 6 Stunden davor nüchtern bleiben. Etwas Wasser ist erlaubt. Denken Sie bitte an eine Begleitperson zur Abholung.

Bei bestimmten Fragestellungen kann es Notwendig sein eine Schluckechokardiografie durchzuführen. Bei dieser wird ein Schlauch in die Speiseröhre eingeführt, welcher eine Ultraschallsonde in der Spitze hat.  Für diese Untersuchung werden Sie in einen leichten Schlaf versetzt. Daher bitte 6 Stunden davor nüchtern bleiben. Etwas Wasser ist erlaubt. Denken Sie bitte an eine Begleitperson zur Abholung.